Zusammenarbeit Online – Vertrauen vs. Kontrolle

Zusammenarbeit über Wochen nur per Telefon, Videocalls oder E-Mail? Für viele von uns war diese Vorstellung vor Kurzem noch ein undenkbares Szenario. Jetzt ist online arbeiten Alltag und dabei spielen die Themen Vertrauen und Kontrolle in der Zusammenarbeit für mich eine wichtige Rolle.

Auch Führung passiert bei vielen nun das erste Mal über einen längeren Zeitraum nur online. Was mir nun dabei im Kontakt mit den Kunden und auch bei mir selbst aufgefallen ist – der Kontakt mit meinem Umfeld verändert sich.

Vertrauen – Kommunikation passiert nicht mehr automatisch

Im Büro bekomme sowohl ich selbst, mein eigener Vorgesetzter und das ganze Team ganz nebenbei vom Tun und Handeln des Anderen viel mehr (bewusst und auch unbewusst) mit als online. Dadurch kann ich Vertrauen in der Zusammenarbeit aufbauen. Ich vertraue nicht „blind“, ich muss „sehen“ können, dass ich vertrauen kann. Dies ist im Homeoffice nur schwermöglich.
Zum einen sehe ich es einfach nicht mehr aus „Augenwinkel“ was der Einzelne im Team gerade macht und ich verpasse den kurzen Einwand des Kollegen hinterm Bildschirm oder den kurzen Austausch an der Kaffeemaschine usw…

Kontrolle – Kommunikation muss also bewusst geschehen

Da Kommunikation also in der Form offensichtlich nicht mehr möglich ist (oder wer möchte nonstop seine Laptopkamera angeschaltet lassen?) und so ist es an mir selbst und auch meiner Führungskraft die Kommunikation im Homeoffice viel bewusster und auch regelmäßiger zu gestalten.

Das kann am Anfang für mich befremdlich sein, da ich dies von meiner Vorgesetzten oder meinen Kollegen in der Art gar nicht kenne. Bei nicht so stabilen oder gefestigten Beziehungen im Team oder zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden, kann dieses Verhalten sogar zu Vertrauensverlust bei der Gegenseite führen. Aber wie bekommen wir sonst mit – Wer wie weit ist? Wer sich mit wem schon zu einer Thematik ausgetauscht hat? Welche Themen, Herausforderungen, Probleme die anderen gerade beschäftigen?

Online – ist anders

Dazu kommt, dass Onlinekommunikation, wie schon in einem vorigen Blogbeitrag von uns beschrieben, anstrengender ist als Kommunikation im Büro.

Was ich machen kann!

Kontext geben

Ich kann viel mehr darauf achten, dass ich meinem gegenüber Kontext gebe, warum ich diese Mail schreibe, warum ich die Aufgabe gebe und warum ich diese Ergebnisse hinterfrage. Denn ich habe z.B. den Prozess nicht mitbekommen, wie ich es normal im Büro tun würde. Denn ich kriege nicht mit, ob sich zu dem Thema schon ausgetauscht wurde etc…

Gemeinsam lernen

Wir werden in diesen Tagen gemeinsam viel über eine gute Online-Zusammenarbeit lernen. Gerade als Verantwortlicher aber auch als Teammitglied kann ich hier der Vorreiter sein, in dem ich selbst erkläre, warum ich nun alle zwei Tage anstatt einmal die Woche ein Update zum Status einhole oder gebe.

Absprachen, Vereinbarungen und strukturierte Settings

Für Onlinekommunikation helfen mir klare Abläufe und definierte Prozesse zur Zusammenarbeit mit meinem Team, bis hin zum Ablaufplan für das einzelne Gespräch oder Meeting. Warum haben wir das Meeting jetzt? Was wollen wir heute erreichen? Bis wann haben wir (alle) Zeit dafür? Wer ist für was verantwortlich… Es hilft mir, um den Überblick zu behalten und zu verstehen warum, was, wie und wer erledigt.

Das richtige Maß

Dies zu hinterfragen ist auch online notwendig. Auch wenn ich als Mitarbeiter meine Ruhe zum konzentrierten Arbeiten brauche oder auch sehr neugierig bin was die anderen im Team machen oder der Verantwortliche den Überblick benötigt und das gute Recht hat zu wissen was sein Team gerade macht, sollten wir versuchen durch gemeinsame Abstimmung und Absprachen ein richtiges Maß an Übersicht und Kontrolle zu finden. Sowohl mit dem Team als Gesamtes als auch mit den einzelnen Mitarbeitenden im Team.

Autor: Tim David Gläseke

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